Das ist Big Anna Jacoba 153 EX-90, eine Tochter von Big Spell (Bertil-Ramos) aus der EX-90 Shogun-Tochter aus Big Anna Jacoba 115 EX-90, Big Malkis Mutter.
Mit 103 Kühen mit über 100.000 kg Milch und 29 Kühen mit mehr als 10.000 kg Fett und Eiweiß ist der Betrieb von Familie Knoef (Big Holsteins) im Osten der Niederlande ein echtes Aushängeschild für Lebensleistung. Daneben hat Big Holsteins als einziger Betrieb der Welt zwei Kühe mit über 200.000 kg sowie mehrere Schausiegerinnen im Stall und beliebte Bullen wie Big Winner, Big Malki und viele andere gezüchtet. Diese Erfolge bescherten dem Betrieb den angesehenen Titel „Einflussreichster Züchter der letzten 20 Jahre“.
Bert Wesseldijk, Han Hopman
Nur 34 Holsteins weltweit haben bisher die legendäre Leistungsgrenze von 200.000 kg Milch überschritten. Zwei davon kamen vom selben Betrieb – einzigartig! Dort, bei Big Holsteins in der niederländischen Provinz Overijssel, haben bis heute 103 Kühe mehr als 100.000 kg Milch produziert und 29 Kühe über 10.000 kg Fett und Eiweiß erreicht. Jos, Ingrid und Ben Knoef, denen Big Holsteins gehört, sind also echte Spezialisten für hohe Lebensleistungen. Sie sind das Ergebnis von deutlichem Zuchtziel, gezieltem Bulleneinsatz und passenden Anpaarungen. Dass die Knoefs dabei einen ganz eigenen Kurs fahren, verdeutlicht auch ihr nicht alltäglicher Bulleneinsatz. Zum Beispiel wird im Moment Double W Rotary, der relativ unbekannte Neffe des niederländischen Bestsellers Double W Ranger, intensiv im Stall Knoef eingesetzt. Jos erklärt, warum er Rotary den Vorzug vor dem „Mainstream-Bullen“ Ranger gibt. „Rotary züchtet ein bisschen kleiner als Ranger und die Töchter melken etwas langsamer. Und er hat eine besondere Eigenschaft, die uns sehr gefällt: Rotary ist extrem hoch (116) für Persistenz!“ Dieses Merkmal steht nach Ansicht von Jos und seinem Sohn Ben in engem Zusammenhang mit der Lebensleistung. Persistente Kühe müssen weniger oft kalben und durchleben dadurch seltener riskante Zeiten. „Am liebsten sind uns Kühe, die einmal alle zwei Jahre kalben. Dazu muss man aber wirklich auf Persistenz züchten, sonst kostet das Leistung. Weniger persistente Kühe müssen rechtzeitig tragend gemacht werden“, meint Jos, für den die Zwischenkalbezeit ein kuhgebundenes Optimummerkmal ist, abhängig von der Leistung und Persistenz einer Kuh. Als ultimatives Beispiel führt Ben Big Clara 183 an, eine sehr attraktive Färse aus der Kombination Big Malki-Big Spell und Reservesiegerin bei der Twentse After Summer Show, die inzwischen seit über einem Jahr in Milch ist. „Bei der letzten Milchkontrolle kam sie auf eine Tagesleistung von 44 kg, das war die ganze Laktation über noch nie so viel…“
LEBENSLEISTUNGEN
Im Stall erleben wir große Uniformität: nicht zu große Kühe mit starken Beinen und Eutern und ausbalancierten Rahmen. Auch hier sind gezielte Anpaarungen offensichtlich der Schlüssel zum Erfolg, vor allem die mit töchtergetesteten Bullen. „Sicherheit hat hohe Priorität für uns. Mit töchtergetesteten Bullen kann man gezielter anpaaren als mit jungen Vererbern“, sagt Jos und schickt hinterher: „Das soll nicht heißen, dass wir kein Vertrauen in genomische Zuchtwerte haben. Sie sind eine absolut revolutionäre Entwicklung, und wir lassen auch alle Kuhkälber genomisch testen. Vor allem für Leistung, Eutergesundheit, Spätreife und Persistenz sind DNA-Zuchtwerte sehr wertvoll.“ Um ihr Zuchtziel („hohe Lebensleistungen ohne große Probleme“) zu erreichen, basiert die Bullenselektion bei Jos und Ben auf Leistung (Inet), Beinen und Euter, neben Merkmalen wie Persistenz, Spätreife und Eutergesundheit. Bei Anpaarungen wird nachdrücklich Wert auf ausbalancierte Kühe gelegt, auf Körperbau, Vorhand, Breite und Beckenform. „Wir wollen ausbalancierte Kühe mit guten Eutern und Beinen. Was das betrifft, spielen uns die Schauen in die Karten“, sagt Ben und lacht. Sowohl er als auch sein Vater werden gern als Preisrichter bei Zuchtviehschauen gebucht. Auch selbst mit ihren Tieren an Schauen teilzunehmen, gehört zu den großen Hobbys von Familie Knoef. Ben: „Wir züchten auf Nutzungsdauer und Lebensleistung und ab und zu ist auch eine gute Schaukuh dabei. Das Schöne daran ist, dass unser Typ Kuh bei Schauen immer beliebter wird.“
MALKIS
Der Bulle, der in erheblichem Maße zur Uniformität im Stall beigetragen hat, ist Big Malki. Mehr als ein Drittel der aktuellen Milchviehherde geht auf ihn zurück und es sind noch viele Malkis unterwegs. „Wir hätten gern Malki-Blut in jeder Kuh“, sagen Ben und Jos im Chor. Ihr großes Vertrauen zu dem Maik-Sohn basiert teilweise auf der starken Kuhfamilie hinter ihm, den Anna Jacobas. Stammmutter Anna Jacoba 71 (< Thonyma Top Brass) war die erste Kuh des Betriebs mit 10.000 kg Fett und Eiweiß. Auch die Generationen danach demonstrierten die hohen Lebensleistungen, die Spätreife und die Persistenz, die die Knoefs wollen. Malkis Mutter, Big Anna Jacoba 115 EX-90, absolvierte eine Höchstleistung von 8-05 588 22.195 kg 4,79 % 4,05 %. Sie hat sieben Söhne in der Besamung, darunter Malki, der inzwischen 12.595 melkende Töchter in den Niederlanden, 1.659 in Deutschland und 930 in Neuseeland hat. Was macht Malkis Zuchtmuster Bens und Jos‘ Ansicht nach so speziell? „Er prägt seine Töchter sowohl im Körperbau als auch in der schwarzen Fellfarbe. Er züchtet beste Beine und Euter, gesunde Klauen und Kühe, die sich lange entwickeln. Und er kann auch ab und zu Schaukühe liefern.“ Malki hat mehrere EX Töchter im Stall Knoef. Die Älteste wird demnächst die Grenze von 100.000 kg Milch passieren. Für Ben ist Malki ein fast idealer Bulle: „Seine Töchter haben alle ein bisschen Charakter, was positiv ist. Sie setzen sich durch. Malki-Töchter stehen nie einfach nur herum. In unseren neuen Melkstand können 30 Kühe gleichzeitig hineingehen und die Malkis sind immer bei den ersten.“
SUPER STAR
Der erste Big-Bulle, der bekannt wurde und damit auch von besonderer Bedeutung für Familie Knoef ist, war Big Winner, dann kam Big Spell (Bertil-Ramos). Von dem Win 395-Sohn Winner, der aus der starken Super Star-Familie stammt, werden in den Niederlanden 29.000 Töchter gemolken, in Deutschland 1.900 und in Neuseeland 1.800. Im Stall Knoef lieferte Winner vier Töchter mit 100.000 kg, darunter die hundertste des Betriebs. Ein echtes Ass aus der Super Star-Familie ist Big Super Star 69 EX-91, eine Tequila-Tochter mit 144.000 kg auf der Uhr und die Mutter des Malki-Sohnes Big Surprise-RC. Aus derselben Linie stammt Big Super Star 146 EX-91, die erste EX Malki bei Knoef und die Mutter des Colorado-Sohnes Big Redstar-Red.
JEDE KUH MIT 100.000 KG
Der Betriebsdurchschnitt bei Big Holsteins liegt derzeit bei 11.734 kg Milch mit 4,45 % Fett und 3,64 % Eiweiß. „Eine gute Leistung, die aber für mich gern noch etwas höher sein könnte“, berichtet Ben, der weiß, dass er dazu dreimal am Tag melken muss. „Früher war unser Melkstand der begrenzende Faktor, jetzt ist mehr möglich. Ich möchte gern auf 13.000 kg pro Kuh kommen. Letztendlich ist unser Bestreben, dass hier jede Kuh 100.000 kg erreicht. Bei dreimaligem Melken und mit einer höheren Leistung geht das schneller.“l
AUSZEICHNUNGEN
Big Boukje 192 EX-90 (Cash-Labelle) war die erste Kuh der Niederlande mit 200.000 kg Milch. Insgesamt produzierte sie 208.163 kg mit 4,64 % Fett und 3,86 % Eiweiß. Letztes Jahr passierte Big Clara 123 (<Win 395) ebenfalls die legendäre Grenze von 200.000 kg. 2018 wurde Big Anna Jacoba 115 EX-90, die Mutter von Big Malki, als „Kuh des Jahres“ ausgezeichnet, während die Leser von HI Plus Big Holsteins 2021 zum „Einflussreichsten Züchter der letzten 20 Jahre“ wählten.
Das Team von Big Holsteins: Jos und Ingrid Knoef mit ihrem Sohn Ben.
Big Holsteins in den Niederlanden
Betrieb in Geesteren (Overijssel) im Osten der Niederlande Besitzer: Jos, Ingrid und Ben Knoef 180 Milchkühe und 180 Kopf Jungvieh 100 ha Grünland und Mais Betriebsdurchschnitt: 11.734 kg 4,45 % 3,64 % Ration: Grassilage und Mais (70:30), Corngold, Kartoffelfasern, Eiweißmix, Quetschgerste und maximal 6 kg Kraftfutter Aktueller Bulleneinsatz: Double W Rotary, Big Deal, Big Malki, Big Redstar-Red, Cogent Supershot, Delta Dolmen, Delta Endless-RC, Delta Encourage, Delta Solero, Koepon Random und Weelder Empire